Präsenzveranstaltung – Hallischer Saal (Burse zur Tulpe, Universitätsring 5, 1. Etage
Dienstag, 29.04.2025, 16:00 – 18:00 Uhr
Risikomanagement in Trinkwassereinzugsgebieten – neue Herausforderungen für Behörden und Wasserwirtschaft
Bettina Rickert, De / Anne-Barbara Walter, Dessau- Roßlau (UBA)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bereits seit 2004 ein Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung. Mit der EU-Trinkwasserrichtlinie ((EU) 2020/2184) wurde dies für Wasserversorgungs-anlagen und Trinkwassereinzugsgebiete rechtlich verankert. Die nationale Umsetzung erfolgte 2023 durch die neu gefasste Trinkwasserverordnung sowie die Erarbeitung einer neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung (TrinkwEGV). Damit hat der risikobasierte Ansatz für sicheres Trinkwasser Eingang in das deutsche Recht gefunden. Künftig ist es Aufgabe der Wasserversorgungsunternehmen, die Trinkwassereinzugsgebiete zu identifizieren und zu bewerten und darauf aufbauend Untersuchungsprogramme zu entwickeln. Die Behörden hingegen übernehmen die Federführung für Risikomanagementmaßnahmen.
Der Vortrag beleuchtet näher, was sich inhaltlich hinter dem Risiko-management für Trinkwassereinzugsgebiete von Trinkwasserver-sorgungen verbirgt. Er stellt die neuen rechtlichen Vorgaben der TrinkwEGV vor und zeigt die Aufgabenverteilung zwischen den Ressorts, Behörden und Betreiber*innen auf. Darüber hinaus gibt der Vortrag einen Überblick zu fertiggestellten und geplanten Veröffentlichungen, die die Umsetzung und den Vollzug der neuen rechtlichen Anforderungen in Deutschland unterstützen sollen.
Zur Person:
Bettina Rickert, Dessau-Roßlaus, ist Umweltingenieurin und seit 2009 am Umweltbundesamt tätig. Sie leitet dort das WHO-Kooperationszentrum für Forschung auf dem Gebiet der Trinkwasserhygiene. Ihre Schwerpunktthemen sind das Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung und der sichere Betrieb von kleinen Trinkwasserversorgungen. Unter anderem koordiniert sie die Arbeiten der Bund-Länder Arbeitsgruppe Kleinanlagen, und war beteiligt an der Entwicklung der neuen WHO Trinkwasserleitlinien für kleine Wasserversorgungen sowie an Publikationen der Weltgesundheitsorganisation zum Risikomanagement.
Anne-Barbara Walter, Dessau-Roßlau, ist Juristin und seit 2006 am Umweltbundesamt tätig. Nach dem Jurastudium und dem Referendariat absolvierte sie 2006 den Masterstudiengang „Umweltrecht“ an der Universität Lüneburg. Ihre Themenschwerpunkte sind das nationale und europäische Wasserrecht, das landwirtschaftsbezogene Umweltrecht sowie das Trinkwasserrecht.